Big Brothers Big Sister Deutschland: Nichts geht ohne Vertrauen (2024)

Big Brothers Big Sister Deutschland: Nichts geht ohne Vertrauen (1)

VON PHILLIPPINE SENSMEIER | 12.04.2012 13:24

Big Brothers Big Sister Deutschland: Nichts geht ohne Vertrauen

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Eine davon bietet Big Brothers Big Sisters Deutschland (BBBS), eine gemeinnützige Organisation, die Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 an erwachsene Mentoren vermittelt. Diese werden dann zum „großen Bruder“ oder zur „großen Schwester“ und übernehmen für ihre Schützlinge eine Patenschaft auf Zeit. Grundlage hierfür ist vor allem Vertrauen.

In den Zirkus gehen, Minigolf spielen oder Zuhause ein neues Rezept ausprobieren: mit einem „kleinen Geschwisterkind“ erlebt man als Erwachsener viel Neues. Man bekommt neue Einblicke, lernt eventuell eine neue Kultur kennen und baut eine neue Freundschaft auf, für die BBBS die Grundlagen legt. Das ursprünglich amerikanische 1:1-Mentoring-Programm wurde entwickelt, um junge Menschen individuell zu fördern und ihnen einen Erwachsenen zur Seite zu stellen, der neben den Eltern als Vorbild fungieren und zusätzliche Perspektiven eröffnen kann. Gemeinsam bilden Kind und Erwachsener ein Tandem, das mindestens für ein Jahr, in vielen Fällen jedoch auch noch darüber hinaus bestehen bleibt. Der Mentor trifft sein Patenkind alle ein bis zwei Wochen für ein paar Stunden ehrenamtlich und muss vor Beginn der Tandem-Zeit ein aufwendiges Auswahlverfahren bei BBBS durchlaufen - immerhin vertrauen die Eltern ihre Kinder jemandem an, der völlig fremd ist.

Zunächst muss man bei der Bewerbung drei Referenzpersonen angeben, die BBBS anruft und ausführlich interviewt: wird der zukünftige Mentor, die zukünftige Mentorin für vertrauenswürdig gehalten, könne man sich vorstellen, die eigenen Kinder in seine oder in ihre Hände zu geben, was zeichne die Person besonders aus, und so weiter. Anschließend lädt BBBS zu einem Auswahlgespräch ein, in dem sehr vertrauliche Fragen gestellt und die Anwärter komplett durchleuchtet werden. All dies trägt dazu bei, dass sich die Organisation ein genaues Bild des Mentors machen und damit eine zukünftige Zusammenarbeit gegenüber den Eltern voll vertreten kann.

Hat man das mehrmonatige Auswahlverfahren überstanden, beginnt der spannende Teil des BBBS-Programms: die Tandem-Zeit. Auf spielerische und gleichzeitig informelle Weise erhalten die Kinder zusätzliche Impulse für ihre Entwicklung und erleben manchmal eine ganz neue Form der Anerkennung und Wertschätzung. Sie bauen eine Freundschaft zu ihrem „großen Bruder“ oder ihrer „großen Schwester“ auf (Jungen bekommen einen Mentor, Mädchen eine Mentorin) und lassen sich auf eine neue Vertrauensbeziehung ein. Hier liegt für die Mentoren eine wichtige Verantwortung. Die Kinder setzen darauf, dass man nicht als Sozialhelfer in die Familie kommt, sondern man ganz allein für sein kleines Geschwisterkind da ist und ihm die volle Aufmerksamkeit schenkt. Dieses Vertrauen sollte an oberste Stelle stehen, da die Kinder nur so von dieser individuellen Unterstützung profitieren. Wer also zuverlässig ist und gerne dazu bereit, einen jungen Menschen auf seinem Weg zu begleiten, der sollte diese Erfahrung bei BBBS mitnehmen. Sie könnte zur Prägendsten seines Lebens werden.

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